Sternstunde der Salonmusik zwischen Setzmaschinen
Konzert "Corda-Trio" begeistert über 60 Zuhörer im Druckereimuseum - Hatter Festivalbeitrag
SANDKRUG/PB - Über 60 Konzertbesucher erlebten am Sonntagnachmittag im Druckereimuseum in Sandkrug eine Sternstunde der Salonmusik und wohl auch die Geburtsstunde einer außergewöhnlichen neuen musikalischen Darbietungsmöglichkeit im Ambiente musealer Druck- und Setzmaschinen.
Sowohl das Publikum als auch Inhaber Horst Kolter, der seine Räume für das vom Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen veranstaltete Gartenkultur-Musikfestival zur Verfügung gestellt hatte, waren von der künstlerischen Qualität des "Corda-Trios" aus Oldenburg und von der Akustik sowie der Einbindung der Musiker in den historischen Maschinenpark begeistert.
Der harmonische "Dreiklang" der Oldenburger Landesausstellung "Jahrhundertschritt 05", die musikalische Rückbesinnung auf die Musik der Jahrhundertwende und die außergewöhnliche Konzertbühne wurden als Besonders gelungen empfunden.
Salonmusik aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Kaffeehausmusik, die um 1890 besonders populär war, brachten die unter dem Namen "Corda-Trio" bekannten Musiker Wlodzimierz Jasionowski (Klavier), Jan Rynkiewicz (Violine) und Vladimir Knaus (Violoncello) zu Gehör. Als "unterhaltsame Klassik" und "klassische Unterhaltungsmusik" bezeichneten die Künstler ihr Programm, das vom Wiener Marsch ("Miniature Viennese Marche"), dem Liebesgruß "Salut d'Amour", einem "Neapolitanischen Ständchen" bis hin zur Jazzinterpretation von "I've Found a New Baby", einer "Porgy and Bess"-Melodie von George Gershwin und Abstechern in die russische und deutsche Folklore reichte. Der starke Beifall wurde abschließend mit der bekannten russischen Volksweise "Bublitschki" belohnt.
Peter Biel / Nordwest-Zeitung |